Abschlusstagung am 07.-08.10.2021

Abschlusstagung: Zeit und Nachhaltigkeit

 

 Forschungsprojekt Zeit-Rebound, Zeitwohlstand und Nachhaltiger Konsum (ReZeitKon)
Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP)
Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW)

 

7. bis 8. Oktober 2021, Digitalkonferenz
(PDF-Digitalprogramm zum Download)

Session I: Zeit, Corona und nachhaltige Lebensführung
Session II: Selbstbestimmtes Arbeiten und nachhaltige Lebensführung

7.10.2021 / 14.30 – 15.45

Stephan Görland (Universität Bremen), Sigrid Kannengießer (Universität Bremen):
Nachhaltige Mediennutzung: Eine Frage der Zeit (PDF-Download)

Ansgar Düben (Nexus), Elisabeth Dienel (Nexus), Sibylle Peters (TU Berlin), Hans-Liudger Dienel (TU Berlin):
Nachhaltige Arbeitszeitselbstbestimmung von digitalen Wissens-Arbeiter*innen (PDF-Download)

Lukas Heck (Wirtschaftsuniversität Wien, Next Economy Lab (NELA)):
Der Einfluss indirekter Steuerung auf den Zeitwohlstand von Beschäftigten – Eine Einzelfallstudie zum Spannungsfeld zwischen sinnstiftender Erwerbsarbeit und ehrenamtlicher Tätigkeit (PDF-Download)

Session III: Konzeption und Messung von Zeit-Rebound-Effekten

7.10.2021 / 14.30 – 15.45

Johannes Buhl, Lorenz Erdmann (Fraunhofer ISI), Sonja Geiger (Universität Gießen), Stefanie Gerold (TU Berlin), Gerrit von Jorck (TU Berlin), Ulf Schrader (TU Berlin):
Zeitnutzungs-Rebound-Effekte durch die Einführung zeiteffizienter Praktiken in Deutschland

Lorenz Erdmann, Matthias Pfaff, Max Priebe, Meent Mangels (Fraunhofer ISI):
Die Verwendung „eingesparter“ Zeitbudgets in sozial-ökologischer und prospektiver Perspektive (PDF-Download)

Barbara Smetschka, Dominik Wiedenhofer, Veronika Gaube (Universität für Bodenkultur Wien):
Zeit zwischen Klimakrise, Alltagsstress und Lebensqualität (PDF-Download)

Session IV: Konzeption und Messung von Zeitwohlstand

7.10.2021 / 16.15 – 17.00

Sonja Geiger (Universität Gießen), Jan-Philipp Freudenstein (FU Berlin), Gerrit von Jorck, Stefanie Gerold, Ulf Schrader (TU Berlin):
Zeitwohlstand: Messung, Treiber und Konsequenzen

Alina Günther (TU Berlin):
Zeitwohlstandsrechner: Eine multidimensionale Erfassung von Zeitwohlstand auf individueller und betrieblicher Ebene

Session V: NachhaltigZeit: Ein Toolkit zur Förderung von Zeitgestaltungskompetenz
Session VI: Umwelteffekte von Erwerbsarbeit

8.10.2021 / 10.45 – 12.00

Franziska Klein, Stefan Drews, Ivan Savin, Jeroen van den Bergh (Universitat Autònoma de Barcelona):
Time-use analysis of work patterns, leisure activities and resulting energy use for Finland and France (Vortrag auf Deutsch) (PDF-Download)

Katharina Bohnenberger (Uni Duisburg-Essen):
Taxonomie nachhaltiger Erwerbsarbeit (PDF-Download)

Hugo Hanbury, Christoph Bader, Sebastian Neubert, Stephanie Moser (Universität Bern):
Individuelle Zeiteinteilung als Rahmenbedingung des Zeiteffekts einer Erwerbsarbeitszeitreduktion (PDF-Download)

Session VII: Zeitgestaltung und Bildung für nachhaltige Entwicklung

8.10.2021 / 10.45 – 12.00

Margarete Over (ifeu), Lars-Arvid Brischke (ifeu):
Entwicklung der individuellen und kollektiven Zeitgestaltung im Kontext von Suffizienz- und nachhaltigen Konsumpraktiken (PDF-Download)

Stephanie Grundmann (TU Berlin), Jennifer Zimmermann (TU Berlin), Ines Heindl (Europa-Universität Flensburg), Nina Langen (TU Berlin):
(Mahl-)Zeiten und Nachhaltigkeit-Transformation nachhaltiger Ernährung durch fächerübergreifende Verbraucher*innenbildung (PDF-Download)

Heike Molitor (HNE Eberswalde):
Wenn Stadtkinder Zeit haben: Naturerfahrungen im freien Spiel (PDF-Download)

Session VIII: Zeit und nachhaltiger Landwirtschaft

8.10.2021 / 10.45 – 12.00

Lena Schmeiduch, Karsten Müller (Uni Osnabrück):
Die Rolle von Vergangenheits- und Zukunftsorientierung für nachhaltiges Engagement im Kontext von Nachhaltigkeitsgemeinschaften

Veronika Gaube, Barbara Smetschka (Universität für Bodenkultur Wien):
Zeitnutzung in der Langzeit Ökosystem Forschung – wie kann die Brücke gelingen? (PDF-Download)

Nick von Andrian (Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung):
SoLaRe – gibt es Zeitrebounds in solidarischen Landwirtschaften? (PDF-Download)

Über die Tagung

Zeitwohlstand

Das Konzept des Zeitwohlstands wird bereits seit den 1990er Jahren intensiv in unterschiedlichen Disziplinen beforscht und auch in der Gesellschaft zeichnet sich eine zunehmende Sensibilisierung gegenüber der Bedeutung von Zeit als Dimension von Lebensqualität ab. Wie Menschen mit Zeit umgehen, hat vielfältige Konsequenzen für Gesellschaft und Umwelt. Zeitwohlstand und Suffizienz können sich dabei gegenseitig stärken und bedingen, während ein Mangel an Zeit wiederum zu negativen Umwelteffekten führen kann.

Ziele

Im Rahmen dieser inter- und transdisziplinären Tagung „Zeit und Nachhaltigkeit“ soll die Bedeutung der Zeit für nachhaltigen Konsum erörtert werden. Wir wünschen uns einen pluralen Austausch zwischen allen Disziplinen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Zeit und Nachhaltigkeit beschäftigen und (zeit-)politische Perspektiven sozialökologischer Gesellschaftsgestaltung aufzeigen.

Zeit-Rebound-Effekte

Hinter dem Einsatz effizienter Techniken und Praktiken in Arbeitswelt und Privatleben steht meistens die Erwartung, Zeit einzusparen. Trotzdem bleibt oft das Gefühl, insgesamt immer weniger Zeit zur Verfügung zu haben. Ein Grund ist, dass mehr Tätigkeiten in immer kürzerer Zeit und schneller wechselnder Abfolge erledigt werden. Der Einsatz „zeitsparender“ Techniken und Praktiken hat also oft die paradoxe Wirkung, Zeitnot zu erhöhen. Ein solcher Zeit-Rebound-Effekt kann sich wiederum negativ auf die Umwelt auswirken: Ist die Zeit „knapp“, werden schnelle, aber ressourcenintensive Konsumangebote wie Online-Shopping und Inlandsflüge attraktiver. Zusätzlich belohnen sich viele Menschen mit dem Kauf von Konsumgütern, um einen Ausgleich zum dichten und belastenden Alltag zu finden. Für die eigentliche Nutzung dieser Dinge fehlt dann wiederum oft die Zeit. Die ungelesenen Bücher oder ungenutzten Fitnessgeräte können die erlebte Zeitnot sogar noch weiter erhöhen, indem sie uns als ungenutzte Möglichkeiten latent unter Druck setzen. Um sich diese Güter leisten zu können, ist ein gewisses Ausmaß an Erwerbsarbeit notwendig: eine Beschleunigungsspirale wird in Gang gesetzt. Allerdings können negative Umwelteffekte auch als Folge von zusätzlicher freier Zeit auftreten, zum Beispiel, wenn Arbeitszeitverkürzungen für ressourcenintensive Hobbies wie das Reisen genutzt werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Rahmenbedingen und Kompetenzen notwendig sind, damit sich Zeitwohlstand in nachhaltige Lebensweisen übersetzt.

Wir freuen uns auf die gemeinsame Diskussion!

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